Vermeide das Training auf dem motorisierten Laufband
Als ehemals, begeisterter Triathlet habe viel Zeit beim Laufen in der Natur und auf der Laufbahn verbracht. Ab und zu war ich auch auf dem Laufband im Fitnessstudio, aber nur, wenn es nicht anders ging. Später war ich geschäftlich viel auf Reisen. In den Hotels konnte ich daher die entsprechenden Fitnesseinrichtungen nutzen, die üblicherweise über Laufbänder verfügen. Die ideale Alternative draußen Laufen zu gehen, ist einer fremden Stadt leider immer mit Schwierigkeiten verbunden. So geschehen in Tampa, Florida 2008: Eigentlich wollte ich nur 10 km Laufen gehen, am Ende waren es mindestens 17 km. Zudem war es wirklich heiß. Dennoch – wenn man die Zeit hat sich eine Strecke zu suchen, würde ich immer das Laufen im Freien vorziehen. Neben den biomechanischen Vorteilen lernt man schnell die Umgebung kennen, die einem sonst entgehen würde.
Zum „klassischen“ Aufwärmen wird im Fitnessstudio nach wie vor häufig das Laufband empfohlen. Selbstverständlich kommt man dabei ins Schwitzen, die Körpertemperatur steigt, durch die Synovialflüssigkeit werden die Gelenke und auch mental führt man sich an die bevorstehende Belastung heran. Leider wird dabei Aktivierung der Muskulatur vernachlässigt. Beim Training mit typischen Studiogeräten mag dies noch in Ordnung sein, doch spätestens beim Training freier Bewegungsmuster ist dies essentiell.
Doch nun zu den Problemen und Nachteilen eines motorisierten Laufbandes.
- Meine betreuten Klienten kommen oft direkt aus dem Büro und sitzen generell zu viel. Dadurch sind in der Regel die Beinbeuger und die Wadenmuskulatur verkürzt sowie das Gesäß im wahrsten Sinne des Wortes plattgesessen. Durch die übermäßig lange Dehnung des Gesäßmuskels vergisst das zentrale Nervensystem die Ansteuerung desselben bei der entsprechenden Bewegung wie z.B. dem Laufen. Nun kommt es in der Folge zu einer Kompensation und stärkeren Belastung der Beinbeuger und des unteren Rückens – eine häufige Ursache für Rückschmerzen. Stichwort: Sitzläufer. Ein Laufband verstärkt den Effekt indem es die ohnehin beanspruchte Muskulatur trainiert und die Gesäßmuskulatur für die Hüftstreckung unzureichend aktiviert. Generell gilt, dass man für seine Sportart so spezifisch bzw. funktionell wie möglich trainieren muss, um besser zu werden. Im Falle eines Läufers wird man seine Zeiten mithilfe des Laufbandes wohl kaum verbessern können.
- Der Gürtel des Laufbandes wird bei jedem Aufsetzen des Fußes abgebremst. Der Motor schiebt den Gürtel allerdings weiter, so dass eine auf Dauer erhebliche Gelenkbelastung entsteht.
- Laufen in geschlossenen Räume findet mehr oder weniger immer unter gleichen Umweltbedingungen statt. Laufen im Freien fördert/fordert hingegen das Immunsystem, die Schilddrüse oder auch allgemein die Widerstandsfähigkeit.
Im Q1 Personal Training Studio in Heidelberg benutzen wir das Woodway Curve, ein unmotorisiertes Laufband, welches aufgrund seiner Konstruktion für gelenkschonendes, laufspezifisches Intervalltraining ideal ist. Längere Läufe empfehle ich meinen Kunden im Freien durchzuführen und damit vor allem die mentalen Vorteile des Laufens zu aktivieren.
Viel Erfolg beim Training!